Tee wird seit Jahrhunderten auf der ganzen Welt genossen. Er passt für egal welchen Anlass, sei es zum Frühstück, bei der Nachmittagspause oder zu Kaffee und Kuchen. Dabei ist die Zubereitung vom Tee entscheidend, um sein volles Aroma und seinen Geschmack zu entfalten. Durch die Befolgung von sorgfältigen Details wie der Qualität des Wassers und der genauen Ziehzeit kann man den perfekten türkischen Tee zubereiten. Dabei können bereits kleine Veränderungen den Unterschied zwischen einem Guten und einem herausragenden Teeerlebnis machen.
In der türkischen Kultur ist der Tee mehr als nur ein Getränk, er symbolisiert Gastfreundschaft, Freundschaft und Gemeinschaft. Das gemeinsame Teetrinken bringt die Menschen zusammen, es regt die Menschen an sich miteinander auszutauschen. Tee wird als Zeichen der Wertschätzung und Offenheit gegenüber Gästen gesehen, wodurch es ein zentraler Bestandteil in den sozialen Interaktionen der Menschen ist.
Die Zubereitung von türkischem Tee erfolgt dabei mit einem Çaydanlık (Doppelkessel), wo das Wasser im unteren Kessel kocht und über die Teeblätter im oberen Kessel gegossen wird. Der konzentrierte Tee wird dann anschließend mit dem gekochten Wasser gemischt, um die gewünschte Stärke zu erzielen. Es ist auch wichtig die richtige Teesorte zu wählen, sowie die ideale Wassertemperatur zu verwenden und die perfekte Ziehzeit für den besten Geschmack zu erreichen.
Jede Teesorte ist mit einer speziellen Zubereitungsmethode verbunden, sei es grüner Tee, schwarzer Tee oder Kräutertee, alle erfordern eine optimale Balance zwischen Wassertemperatur, Ziehzeit und Teemenge, um die individuellen Aromen voll zur Geltung zu bringen.
Wie bereitet man türkischen Tee am besten zu?
Die Zubereitung von türkischem Tee erfordert Geduld und Präzision, um das volle Aroma zu entfalten. Dabei muss man verschiedene Schritte bei der Zubereitung von türkischem Tee beachten, wie die Vorbereitung, richtige Menge an Tee, den Tee aufbrühen und die Teemischung fertigstellen.
1. Die Vorbereitung
Die Vorbereitung spielt bei der Zubereitung von türkischem Tee eine zentrale Rolle. Zur Vorbereitung gehört die Erhitzung von Wasser im unteren Teil des Çaydanlık. Im oberen, kleineren Teil wird loser schwarzer Tee hinzugefügt.
Sobald das Wasser kocht, wird ein Teil davon in den oberen Kessel gegossen, um ihn zu befeuchten. Anschließend wird der Tee bei geringer Hitze mit dem restlichen Wasser im unteren Kessel gedämpft. Dabei wird das Ziel verfolgt, den Tee langsam ziehen zu lassen, ohne ihn zu überhitzen. Damit er nicht bitter wird.
Während der Tee zieht, schaut man, dass stets ausreichend heißes Wasser zur Verfügung steht, um am Ende je nach Geschmack entweder einen starken (koyu) oder schwachen (açık) Tee zuzubereiten.
2. Richtige Menge Tee
Bei der Zubereitung von türkischem Tee ist es wichtig darauf zu achten die richtige Teemenge zu verwenden. Es wird dabei empfohlen einen Teelöffel (ungefähr 2–3 Gramm) Tee pro Person zu verwenden. Zudem sollte man darauf achten, dass ein ausgewogenes Mengenverhältnis von Wasser und Tee vorhanden sein sollte. Dadurch wird der Tee nicht zu stark oder zu schwach.
Jedoch kann man die Teemenge anpassen, je nach Geschmack und Teesorte. Wenn man einen kräftigen und aromatischen Tee bevorzugt, kann man die Menge an losen Teeblättern pro Person leicht erhöhen, zum Beispiel anderthalb oder zwei Teelöffel verwenden. Bei milden Teesorten empfiehlt es sich eine höhere Menge zu verwenden, um einen stärkeren Geschmack zu haben.
Bei kräftigeren Teesorten oder Menschen, die eher einen sanften Tee mögen, sollte man die Menge reduzieren. Dadurch wird ein ausgewogenes Aroma gewährleistet. Es reicht ein Teelöffel pro zwei Personen.
3. Tee aufbrühen
Es ist dabei eine Kunst, den Tee richtig aufzubrühen. Das Wasser wird im unteren Kessel des çaydanlık zum Kochen gebracht. Sobald das Wasser sprudelnd kocht, gießt man eine Portion des heißen Wassers über den losen Tee im oberen Kessel. Die Teeblätter werden dadurch leicht befeuchtet und beginnen, ihre Aromen langsam freizusetzen.
Durch das Übergießen des Tees mit kochenden Wasser bereitet den Tee für den Dampfprozess vor. Nach dem man den Tee mit etwas Wasser bedeckt hat und ihn wieder auf den unteren Kessel gesetzt hat, zieht der Tee durch die sanfte Wärme des Dampfes weiter, jedoch ohne direkt zu kochen.
Durch diese Technik wird erreicht, dass der Tee seinen vollen Geschmack entwickelt, ohne bitter zu werden.
4. Teemischung fertigstellen
Nachdem der Tee im oberen Kessel übergossen wurde, lässt man ihn die ideale Zeit ziehen. Dabei wird als ideale Ziehzeit 10 bis 15 Minuten angesehen. Diese Ziehzeit erzeugt ein ausgewogenes und kräftiges Aroma. Wenn man den Tee kürzer ziehen lässt, dann könnte der Tee schwach sein. Lässt man den Tee jedoch längere Zeit ziehen, so würde es zu einem bitteren Geschmack führen.
Sobald der Tee seine gewünschte Stärke erreicht hat, wird der konzentrierte Tee mit dem gekochten Wasser gemischt. Man gießt zuerst einen Teil des konzentrierten Tees aus dem oberen Kessel in das Teeglas. Dabei hängt die Menge des konzentrierten Tees von der Stärke des Tees ab. Anschließend, wird das Glas vollgemacht mit dem gekochten Wasser. Ein typisches Mischverhältnis ist 1:3, das heißt, ein Drittel starker Tee und zwei Drittel gekochtes Wasser.
Jeder kann seinen Tee individuell dosieren, um den gewünschten Geschmack zu treffen.
Wichtige Tipps für Perfekten Türkischen Tee
Es gibt einige wichtige Tipps, die beachtet werden sollten, wie die richtige Teesorte, ideale Wassertemperatur und die perfekte Ziehzeit für den vollen Geschmack.
Traditionell wird für den türkischen Tee schwarzer Tee verwendet, welcher oft aus der Region Rize am Schwarzen Meer stammt. Dieser Tee zeichnet sich durch seine feinen, leicht herben Aromen aus und ist besonders für die sanfte Dampfzubereitung geeignet. Türkischer Tee ist in der Regel lose und enthält keine Zusätze wie Aromen oder Kräuter. Dadurch schmeckt er pur und kräftig. Dementsprechend wird für klassischen türkischen Tee ausschließlich hochwertiger, ungemischter schwarzer Tee genutzt.
Die optimale Temperatur des Wassers ist ebenfalls wichtig für den perfekten türkischen Tee. Durch die optimale Temperatur des Wassers wird beim losen Tee der vollständige Geschmack entfaltet. Die Teeblätter geben ihr volles Aroma ab und die ätherischen Öle werden im Tee aktiviert. Wenn das Wasser im unteren Kessel nicht heiß genug ist, kann der Tee fade und flach im Geschmack wirken. Jedoch sollte das Wasser nicht mehr sprudeln, wenn man es auf den Tee gießt, da überkochendes Wasser den Geschmack ebenfalls beeinträchtigen kann.
Die perfekte Ziehzeit für den vollen Geschmack sind mindestens 10 Minuten, um seine Aromen vollständig zu entwickeln. Der Tee sollte jedoch nicht länger als 15 Minuten ziehen, da dieser sonst zu bitter wird. Dadurch das der Tee gedämpft wird durch das kochende Wasser im unteren Kessel, wird der Tee weder zu schwach noch übermäßig intensiv. Je nach Geschmack, kann die Ziehzeit des Tees variiert werden, wodurch man bei einer kürzeren Dauer einen eher milderen Tee hat und bei einer längeren Ziehzeit einen bitteren und starken Tee.
Häufige Fehler bei der Zubereitung von Türkischem Tee
Bei der Zubereitung von türkischem Tee können oft Fehler gemacht werden. Diese können den Geschmack beeinträchtigen.
Eine falsche Menge an Tee ist einer der häufigsten Fehler. Zu viel Tee führt dazu, dass der Aufguss extrem stark und bitter wird. Zu wenig Tee kann den Geschmack zu schwach und fade machen. Es ist dabei wichtig, pro Person etwa einen gehäuften Teelöffel losen Tee zu verwenden.
Ein weiterer Fehler ist nicht kochendes Wasser zu verwenden. Wenn das Wasser nicht vollständig kocht, bevor es über den Tee gegossen wird, dann können die Teeblätter ihr volles Aroma nicht freisetzen. Lauwarmes oder nur heißes Wasser führt dazu, dass der Tee unterextrahiert wird und schwach bleibt. Das kochende Wasser ist dabei entscheidend, bevor es auf den Tee gegeben wird, um das volle Aroma zu entfalten.
Viele lassen den Tee zu lange ziehen, was dazu führt, dass er bitter wird. Der Tee sollte im Allgemeinen nicht länger als 15 Minuten ziehen lassen. Wird die Ziehzeit überschritten, werden zu viele Gerbstoffe freigesetzt, wodurch der Tee unangenehm herb wird. Dadurch ist es wichtig, den Tee rechtzeitig vom Herd zu nehmen oder das Aufgussverhältnis anzupassen, um die richtige Balance zu finden.
Ein weiterer häufiger Fehler ist die Teeblätter im oberen Kessel mit etwas heißem Wasser zu befeuchten, bevor man sie dämpfen lässt. Durch das Befeuchten öffnen sich die Blätter nicht richtig, was zu einem flachem und unausgewogenen Tee führen kann. Wenn man die Teeblätter vorher nicht befeuchtet, sorgt das dafür, dass der Tee gleichmäßig zieht und sein volles Aroma entfaltet.
Der türkische Tee wird normalerweise aus einer Sorte schwarzen Tee hergestellt. Jedoch können manche Mischungen zu unerwünschten Geschmacksnoten führen, wenn minderwertige Teesorten hinzugefügt werden. Dementsprechend ist es wichtig, bei hochwertigem Tee zu bleiben und keine Aromatees oder Sorten zu mischen, die das klassische Aroma überlagern.
Ein letzter häufiger Fehler bei der Zubereitung von türkischem Tee ist die ungleichmäßige Mischung von starkem Tee und Wasser. Es kann dabei ein zu hoher Anteil konzentrierten Tees oder zu viel Wasser benutzt werden. Dadurch wird der Tee entweder zu stark und herb oder zu wässrig und fade. Das richtige Verhältnis von etwa 1:3 (Tee zu Wasser) sollte individuell angepasst werden, aber ein unausgewogenes Mischverhältnis führt oft zu Enttäuschung.
Die Fehler lassen sich jedoch vermeiden, wenn man sich auf die Details der Zubereitung konzentriert. Dadurch kann man sicherstellen, dass der Tee jedes Mal perfekt gelingt.
Wie Türkischer Tee serviert wird
Das Servieren von türkischem Tee ist genauso wichtig wie die Zubereitung, da es Teil der türkischen Teekultur ist.
Türkischer Tee wird in kleinen tulpenförmigen Gläsern serviert, die ince belli genannt werden. Die Gläser sind durchsichtig, wodurch man die reiche Farbe des Tees bewundern kann und die Wärme des Tees spüren kann. Die Form der Gläser ist ideal für das Servieren von Tee, da man ihn langsam trinken kann, ohne dass er schnell abkühlt. Der Tee wird, zu dem oft auf einem kleinen Unterteller serviert, auf dem man den Zucker anbietet.
Anders als zum Beispiel in der britischen Kultur wird türkischer Tee niemals mit Milch serviert. Der Tee wird normalerweise pur getrunken oder mit Zucker gesüßt. Der Zucker kann dabei in kleinen Würfeln oder lose gereicht werden. Dabei ist es üblich, den Tee je nach Vorliebe entweder stark gesüßt oder nicht gesüßt zu trinken. Es kann sogar vorkommen, dass mehrere Zuckerwürfel gleichzeitig in das Teeglas gegeben werden. Die Süße kann individuell angepasst werden, aber Milch oder Honig werden in der türkischen Kultur nicht verwendet.
Zudem wird türkischer Tee oft mit Snacks und Gebäck serviert. Diese sollen die Aromen des Tees ergänzen. Beliebte Begleiter sind dabei kurabiye (türkische Kekse), simit (Sesamkringel), und baklava. Diese Süßigkeiten und herzhaften Snacks sind perfekt, um die kräftigen Aromen des Tees auszugleichen. Es ist dabei üblich zu gesüßten Tee leichtes Gebäck zureichen, da es die Süße des Tees unterstreicht.
Das Servieren von türkischem Tee ist eine Mischung aus Kultur und Gastfreundschaft. Es geht darum, den Tee als Teil des sozialen Miteinanders zu genießen und ihn mit kleinen Köstlichkeiten und in einer angenehmen Atmosphäre zu zelebrieren.
Die Essenziellen Utensilien für Türkischen Tee
Bei der Zubereitung und dem Servieren von türkischem Tee gibt es essenzielle Utensilien, die für das ideale Erlebnis verwendet werden müssen.
Çaydanlık oder Teekannen
Der Çaydanlık ist ein spezieller türkischer Teekessel. Es besteht aus zwei übereinander gestapelten Kannen. Bei der Zubereitung von türkischem Tee wird es immer verwendet. Diese besondere Zubereitungsweise verleiht dem türkischen Tee seinen einzigartigen Geschmack.
Diese besondere Zubereitungsweise durch den Çaydanlık ermöglicht es den Gastgebern, je nach Vorliebe einen stärkeren oder schwächeren Tee zu servieren.
Türkische Teegläser
Die türkischen Teegläser sind in der türkischen Teekultur unabdingbar. Dabei haben sie ästhetische und funktionale Gründe, warum sie verwendet werden.
Die kleine Größe der Teegläser ermöglicht es, den Tee in kleinen Mengen zu genießen. Dadurch bleibt er heiß und verliert nicht an Aroma. Traditionell wird der Tee sehr heiß serviert, dadurch ist es möglich den Tee in mehreren kleinen Schlucken zu trinken, ohne dass er zu schnell abkühlt.
Das ince belli cay bardagi, zu Deutsch, dünn tailliertes Teeglas, ist das klassische tulpenförmige Teeglas, das in der Türkei am häufigsten verwendet wird. Es wird „dünn tailliert“ bezeichnet, da das Glas in der Mitte verengt ist, was nicht nur eine elegante Form verleiht, sondern auch praktisch ist. Die Form speichert Hitze, ermöglicht eine sichere Haltung des Glases und bringt optische Eleganz.
Weitere Zubehörteile
Zur türkischen Teekulturen gehören noch weitere Utensilien, um das vollständige und genussvolle Erlebnis zu haben.
Zum Tee wird ein kleiner, schlanker Teelöffel (Çay Kaşığı) serviert, der zum Rühren des Zuckers im Tee dient. Dieser Löffel ist dabei oft kunstvoll gestaltet und passt perfekt in die kleinen Teegläser. Der kleine Teelöffel ermöglicht es den Tee zu süßen, ohne den Teeaufguss zu stören, und erlauben es dem Trinker, den Tee in der richtigen Konsistenz zu genießen.
Da der Tee entweder pur oder mit viel Zucker getrunken wird, ist es wichtig eine Zuckerdose (Şekerlik) zu servieren. Die Dosen sind oft aus Glas oder Porzellan und werden zusammen mit Zuckerwürfeln bereitgestellt.
Neben den türkischen Teegläsern wird auch ein Untersetzer (Çay Tabağı) serviert. Die Teegläser werden immer auf passenden Untersetzer gestellt, die entweder aus Glas, Keramik oder Metall gefertigt worden sind. Die Untersetzer schützen dabei die Tischoberfläche vor dem heißen Tee. Zudem sind sie oft reich verziert und passen zum Design des Glases, was den Teeservice optisch aufwertet.
Zur türkischen Teekultur gehört auch ein Serviertablett (Çay Tepsisi). Der Tee wird auf einem Serviertablett den Gästen angeboten. Das Serviertablett besteht häufig aus glänzendem Metall oder Kupfer und wird in traditionellen Mustern verziert. Dadurch wird der Transport der Teegläser, Zuckerdosen und Löffel erleichtert und macht den Tee-Service zu einer stilvollen Präsentation.

Die Bedeutung von Tee in der Türkischen Kultur
Tee spielt in der türkischen Kultur eine zentrale Rolle und sitzt tief in den Traditionen der Gastfreundschaft und sozialen Beziehungen.
Ein symbolischer Ausdruck der Gastfreundschaft in der Türkei ist dabei das Servieren von Tee. Wenn Gäste empfangen werden, wird ihnen immer sofort Tee angeboten. Ein Besuch ohne Tee wird dabei als unvollständig angesehen. Das Anbieten von Tee hingegen wird als eine Geste der Wertschätzung und Freundlichkeit gesehen. Dabei ist es egal, ob man in einem türkischen Zuhause, einem Geschäft oder einem Café zu Gast ist, es wird immer Tee angeboten. Dem Gast soll ein Gefühl von Wärmen und Willkommen vermittelt werden.
Der wird in der Türkei zudem als ein Symbol von Freundschaft, Gemeinschaft und Geselligkeit gesehen. Das gemeinsame Trinken von Tee ist eine Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, Beziehungen zu vertiefen und Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen. Ein beliebter türkischer Ausdruck lautet dabei „Gel, bir çay içelim!“ (Komm, lass uns einen Tee trinken!). Dieser Ausdruck ist eine Einladung zum Gespräch und zum Austausch, der durch das gemeinsame Tee trinken geleitet wird.
Tee ist in der Türkei nicht nur ein alltägliches Getränk, es ist ein tief verwurzeltes Symbol für das Miteinander, die Gastfreundschaft und den sozialen Zusammenhalt.
Zubereitung anderer Teesorten
Neben dem traditionellen türkischen schwarzen Tee können auch andere Teesorten zubereitet werden. Jede Teesorte, sei es grüner Tee, schwarzer Tee oder Kräutertee, erfordert eine spezielle Zubereitungsmethode, abgestimmt auf Temperatur und Ziehzeit.
Grüner Tee
Bei der Zubereitung von grünem Tee müssen ebenfalls bestimmte Regeln befolgt werden. Im Gegensatz zu schwarzem Tee sollte das Wasser für grünen Tee nicht kochend heiß sein. Dabei liegt die optimale Wassertemperatur bei 70–80 °C. Wenn das Wasser zu heiß ist, können die empfindlichen Teeblätter verbrennen und den Tee bitter machen.
Die Ziehzeit für den grünen Tee ist ebenfalls kürzer. Dieser hat bereits nach 2–3 Minuten sein komplettes Aroma entfaltet. Wenn man ihn länger Ziehen lässt, führt es zu einem unangenehm herben Geschmack.
Es ist wichtig zu wissen, dass man grünen Tee nicht zu lange in der Teekanne lassen darf. Entweder sollte er direkt nach dem Ziehen sofort abgegossen werden oder zügig serviert werden. Dieser Vorgang soll verhindern, dass die Blätter weiterziehen und den Tee bitter machen.
Weißer Tee
Bei der Zubereitung von weißem Tee ist es wichtig das empfindliche Aroma zu bewahren. Die Wassertemperatur soll dabei niedrig sein, idealerweise zwischen 70 und 75 °C. Zu heißes Wasser würde die feinen Aromen des Tees zerstören und ihn bitter machen.
Genau wie beim grünen Tee ist die Ziehzeit kurz von 4 bis 5 Minuten. Diese längere Ziehzeit erlaubt es den Blättern, langsam ihre zarten Aromen freizusetzen, ohne den Tee zu überextrahieren.
Bei weißem Tee ist es wichtig, nur frisches, nicht zu hartes Wasser, da weiter Tee sehr empfindlich ist und sein Geschmack leicht durch Mineralien im Wasser beeinträchtigt werden kann.
Schwarzer Tee
Die Zubereitung von schwarzem Tee ist in der Türkei eine Kunst und wird als das wichtigste Getränk im Alltag gesehen. Das Wasser sollte für schwarzen Tee kochend sein (100 °C), um die Teeblätter richtig zu extrahieren. Dementsprechend ist es entscheidend, dass das Wasser im unteren Kessel vollständig kocht, bevor es über den Tee im oberen Kessel gegossen wird.
Die Ziehzeit beträgt dabei 10–15 Minuten, während der Tee im oberen Kessel auf dem Dampf des kochenden Wassers zieht. Dadurch wird der Tee intensiv und aromatisch, ohne bitter zu werden.
Bei der Zubereitung von schwarzem Tee ist es wichtig darauf zu achten, den Tee erst nach dem Ziehen zu mischen. Man gießt dabei zuerst den konzentrierten Tee aus der oberen Kanne ins Glas und anschließend wird er mit heißen Wasser aus der unteren Kanne verdünnt.
Kräutertee
Die Zubereitung von Kräutertee erfolgt aus getrockneten Blüten, Blättern oder Samen. Das Wasser sollte dabei kurz nach dem Kochen, etwa 90–95 °C, über die Kräuter gegossen werden. Dadurch werden die ätherischen Öle und Aromen der Kräuter bewahrt.
Der Kräutertee sollte etwa 5–10 Minuten ziehen, je nach Kräutersorte. Dies reicht aus, um die heilenden und aromatischen Eigenschaften der Kräuter freizusetzen.
Decke den Tee während der Ziehzeit ab, damit die wertvollen ätherischen Öle, die sich im Dampf befinden, nicht entweichen und das volle Aroma und die Wirkstoffe erhalten bleiben.
Oolong-Tee
Der Oolong-Tee braucht eine Wassertemperatur von etwa 85–90 °C. Zu heißes Wasser könnte die feinen Aromen zerstören, während das kalte Wasser den Tee nicht richtig extrahiert. Der sollte 3–5 Minuten ziehen, je nach Stärke und persönlichem Geschmack. Die Zeitspanne reicht aus, um den reichen, floralen und fruchtigen Charakter des Oolongs hervorzubringen.
Es ist wichtig über den Oolong-Tee zu wissen, dass dieser mehrmals aufgegossen werden kann. Der Geschmack entwickelt sich mit jedem Aufguss weiter, sodass man den Tee bis zu drei- oder viermal aufgießen kann, um neue Aromen zu entdecken.
Früchtetee
Die Zubereitung von Früchtetee, wie aus Apfel, Hibiskus oder Hagebutte, ist einfach und ist sehr aromatisch. Der Tee sollte dabei 5–10 Minuten ziehen, damit die fruchtigen Aromen intensiv herauskommen. Je länger man den Tee ziehen lässt, desto stärker ist die Intensität und Süße des Tees.
Ein wichtiger Tipp ist, dass Früchtetee nach Belieben gesüßt werden kann, wodurch er in der Türkei gerne mit einem Löffel Honig oder Zucker serviert werden kann. Da der Tee von Natur aus fruchtig ist, braucht es oft gar keine zusätzliche Süße.
Pfefferminztee
Der Pfefferminztee wird in der Türkei aus frischen oder getrockneten Minzblättern gemacht. Dabei ist die ideale Wassertemperatur für Pfefferminztee knapp unter dem Siedepunkt (90–95 °C). Zu heißes Wasser zerstört die ätherischen Öle dabei. Der Pfefferminztee sollte 5–7 Minuten ziehen, damit die Minze ihr volles Aroma entfalten kann und die ätherischen Öle in den Tee übergehen können.
Für einen intensiveren Geschmack kann man die frischen Minzblätter leicht zerdrücken, bevor man das heiße Wasser hinzugibt. Diese Technik sorgt dafür, dass mehr Aromen freigesetzt werden.
Kamillentee
Kamillentee kann einfach zubereitet werden und hat eine beruhigende Wirkung. Für den optimalen Kamillentee sollte das Wasser knapp unter dem Siedepunkt (90–95 °CC) übergossen werden. Zu heißes Wasser beeinträchtigt die feinen Aromen der Blüten beeinträchtigt. Der Kamillentee sollte 5–10 Minuten ziehen, um die beruhigenden und aromatischen Eigenschaften der Blüten vollständig freizusetzen.
Die ätherischen Öle und Wirkstoffe werden besser im Tee konserviert, wenn man den Tee während des Ziehens abdeckt. Dadurch kann der volle, sanfte Geschmack der Kamille bewahrt und entfaltet werden.
Rooibostee
Rooibostee hat ein mild-süßes Aroma, welches durch eine einfache Technik hervorgerufen werden. Der Tee sollte mit kochendem Wasser aufgegossen werden, da er nicht bitter wird und eine hohe Temperatur benötigt, um seine Aromen voll zu entfalten. Der Rooibostee sollte 5–7 Minuten ziehen. Jedoch kann er auch problemlos länger ziehen, da er nicht bitter wird.
Ein wichtiger Tipp ist, dass der Rooibostee von Natur aus koffeinfrei ist und sich dementsprechend gut für den Abend oder für Kinder eignet. Für ein intensiveres Aroma kann er auch länger ziehen gelassen werden, ohne seine milde Geschmacksnote zu verlieren.
Mate-Tee
Mate-Tee hat eine besondere Zubereitungsweise, um seine kräftigen und erdigen Aromen zu bewahren. Die Wassertemperatur sollte etwa 7–80 °C sein. Jedoch kann heißes Wasser die Blätter verbrennen und den Tee bitter machen.
Traditionell wird Mate in einer Kalebasse (Gefäß) mit einem Metallstrohhalm, der Bombilla, serviert. Wenn der Mate-Tee nicht mit der traditionellen Methode gemacht wird, so kann der Tee auch in einer normalen Kanne zubereitet werden und gefiltert werden.
Jasmintee
Jasmintee braucht eine Wassertemperatur von etwa 70–80 °C, da zu heißes Wasser die feinen Jasminblüten und den Grüntee, der oft die Basis bildet, verbrennen könnte. Die Ziehzeit beträgt dabei zwischen 2 und 4 Minuten, damit das subtile Jasminaroma zur Geltung kommt, ohne dass der Tee bitter wird.
Bei der Zubereitung von Jasmintee sollte frisches, gefiltertes Wasser verwendet werden, um den reinen Geschmack der Jasminblüten nicht durch Mineralien im Wasser zu beeinträchtigen. Dies bewirkt, dass der blumige Duft und Geschmack des Tees unverfälscht bleibt.
Chai-Tee
Chai-Tee ist ein gewürzter Tee mit indischen Ursprungs. Die Wassertemperatur sollte dabei kochend heiß sein, da die Gewürze wie Zimt, Kardamom und Nelken ihre Aromen am besten bei hohen Temperaturen entfalten. Der Chai sollte dann 5–10 Minuten ziehen, um die Gewürze und den schwarzen Tee gut miteinander zu verbinden und einen kräftigen, würzigen Geschmack zu erzielen.
Traditionell wird der Chai-Tee mit Milch und Zucker zubereitet. Dabei ist wichtig darauf zu achten, die Milch erst nach dem Ziehen des Tees hinzuzufügen. Dadurch erhält der Tee seine volle Intensität, bevor er mit der Milch gemischt wird.
Earl Grey
Earl Grey ist ein aromatisierter Schwarztee mit Bergamotte-Öl. Die Wassertemperatur sollte für den Earl Grey kochend heiß sein, damit der volle Geschmack entfaltet wird. Die Ziehzeit beträgt dabei zwischen 3 und 5 Minuten, damit die feinen Zitrusnoten der Bergamotte sich optimal mit dem Schwarztee verbinden.
Der Earl Grey kann mit einem Spritzer Zitrone serviert werden. Milch wird nicht empfohlen in den Tee zu machen, da sie den Zitrusgeschmack überdeckt.
Fazit
Die Zubereitung von türkischem Tee ist in fester Bestandteil in der Türkei. Es umfasst die traditionelle Zubereitung in der Çaydanlık und dem Servieren in türkischen Teegläsern, die eine tulpenartige Form haben.
Es ist wichtig darauf zu achten verschiedene Teesorten nicht zu vermischen, die ideale Wassertemperatur zu nehmen und auf die Ziehzeit zu achten, um den perfekten türkischen Tee zu bekommen. Durch das Achten auf die Details der Zubereitung können auch häufige Fehler vermieden werden.
Tee hat in der türkischen Kultur eine besondere Stellung, da es als Zeichen von Gastfreundschaft gesehen wird und ein Symbol für Freundschaft und Gemeinschaft ist.
Neben dem traditionellen türkischen Tee gibt es auch andere Teesorten, die in der Türkei gerne zubereitet werden. Dabei muss man auf die verschiedenen Wassertemperaturen und Ziehzeiten achten. Zudem liegen bei jeder Teesorte verschiedene Tipps vor, um das Tee-Erlebnis zu verbessern.